Roumiana Taslakowa

Der Lebensweg von Roumiana Taslakowa verläuft in Bulgarien und Deutschland und ist von zwei Kulturen geprägt. Nachdem sie 17-jährig emigriert und vom kommunistischen Regime zu fünf Jahren Gefängnis wegen Republikflucht verurteilt wird, studiert sie in Köln Betriebswirtschaft und Slawistik. Bei der Gründung der Bulgarischen Redaktion der Deutschen Welle 1963 wird sie als Übersetzerin und Sprecherin angestellt und steigt bald zur Redakteurin auf. Nach der Wende 1989 berichtet sie kontinuierlich über den Demokratisierungsprozess in Bulgarien. 45 Jahre lang ist sie eine der aktivsten und programmentscheidenden DW-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie initiiert die Herausgabe von 16 DW-Büchern – mit ausgewählten Texten aus DW-Sendungen und von namhaften bulgarischen Autoren wie Alexander Andreev, Mirela Ivanova, Ivan Kulekov, Bisserka Ratcheva, Mihail Veschim und Emmy Barouh. Im letzten Jahrzehnt ihres beruflichen Lebens reformiert sie als Chefredakteurin das Programm und engagiert sich für die Einführung der neuen Medien im Rundfunk. Sie ist Herausgeberin und Autorin von sechs Büchern. Heute lebt sie als freie Journalistin in Köln und Sofia.

Sie gründete im Sommer 2021 in ihrer Sofioter Wohnung einen Literatursalon, um bedeutende bulgarische Autorinnen und Autoren einzuladen und ihre Werke vor einem kundigen Publikum zur Diskussion zu stellen. 2022 initiierte sie einen Literaturpreis für Poesie, der dem großen bulgarischen Dichter Konstantin Pavlov gewidmet ist.

Roumiana Taslakowa